Wie viele Biersorten gibt es eigentlich? Über 150 verschiedene Biersorten weltweit! Pils, Weizen oder Lager zählen sicherlich zu den bekanntesten Biersorten, aber gerade im Bereich Craft Beer werden zahlreiche Stile wieder entdeckt, neu interpretiert und zu köstlichen Kreationen kombiniert. Die Übergänge von einem Bierstil zum anderen sind daher of fließend. Auch größere Brauereien brauen mittlerweile nach vielfältigen Rezepturen.
In der folgenden Biersorten-Übersicht findet ihr die wichtigsten und besten Biersorten weltweit inklusive Bier-Beispielen. Bekannte Bier-Klassiker habe ich dabei genauso für euch getestet wie Biersorten aus der Craf Beer Szene.
Biersorten in der Übersicht von A – Z
Im Folgenden findet ihr beliebte Biersorten als Liste alphabetisch sortiert. Ihr wollt die Biersorten erklärt haben? Für weitere Infos zu den Bierstilen und spannende Beispiel-Biere klickt einfach auf die entsprechende Biersorte.
Alkoholfreies Bier
Genau genommen ist alkoholfreies Bier keine eigenständige Biersorte. Gab es vor einigen Jahren ausschließlich alkoholfreies Lager oder Weizenbier, bekommt man heute eine Vielzahl von Biersorten in der alkoholfreien Variante. IPAs, Kölsch, Pils, Lager, Weizen, Fruchtbier, belgisches Klosterbier, Belgisches Blondes Ale, Helles, und, und, und …
Ihr wollt mehr über Bier ohne Alkohol wissen? Hier gibt’s weitere spannende Infos zu alkoholfreiem Bier.
Altbier
Neben dem Kölsch aus Köln ist das Altbier aus Düsseldorf die zweite große regionale Bierspezialität aus dem Rheinland.
Während das Kölsch hopfenbetont daherkommt, überwiegen beim Alt eher malzige und röstige Geschmacksnoten. Farblich ist Altbier meist kupferfarben bis dunkelbraun.
Altbier heißt übrigens nicht deshalb so, weil es alt ist, sondern weil es nach der alten Brauart (gemeint ist obergärig im Vergleich zur neueren untergärigen Brauart) hergestellt wird.
Barley Wine
Ein Barley Wine (dt. Gerstenwein) ist ein aus dem englischen Raum stammender Bierstil. Der hohe Alkoholgehalt zwischen 7 % und (nicht selten) 13% Alkohol resultiert aus einem hohen Stammwürzegehalt und ist eher mit einem Wein als mit einem Bier vergleichbar, daher auch der Name.
Barley Wine wurde schon im 18. Jahrhundert in England gebraut. Zu dieser Zeit waren Weine edler angesehen als Bier. Vielleicht versuchten die Braumeister deshalb, ein weinähnliches Bier zu schaffen.
Amerikanischer Barley Wine ist häufig mit mehr Hopfen ausgestattet als englischer und kann daher bitterer schmecken. Alle haben jedoch – nicht zuletzt wegen des hohen Alkoholgehaltes – eine gewisse Grundsüße im Antrunk gemeinsam. Auch lassen sie sich dadurch – wie Weine eben – sehr gut lange lagern.
Beispiele für die Biersorte Barley Wine:
- Grand Prestige (Hertog Jan)
Belgian Strong Ale
Beim Belgian Strong Ale handelt es sich um eine vom Alkoholgehalt her recht starke aus Belgien stammende Biersorte.
Belgian Strong Ales sind meist dunkel und verfügen über eine geringe Hopfenaromatik, unter anderem, weil die Brauer während der Herstellung häufig mit Kandiszucker arbeiten. Geschmacklich wird mehr auf süßlich-malzige Noten (Toffee, Karamell oder Trockenobst) Wert gelegt.
Biere dieser Art können schon mal mit bis zu 15 % Alkoholgehalt aufwarten.
Beispiele für die Biersorte Belgian Stong Ale:
- Grof Geschut (Vermeersen)
- IJndejaars (Brouwerij’t IJ)
- Mont des Cats (Chimay)
Berliner Weisse
Die Berliner Weisse ist ein klassisches deutsches Sauerbier aus Berlin bzw. der Gegend um Berlin. Das Bier wird mit Milchsäurebakterien vergoren und erhält so seinen charakteristischen, säuerlichen Geschmack. Um diesen zu übertönen, wird es häufig mit Himbeer- oder Waldmeister-Zuckersirup (Berliner Weisse mit Schuss) gemischt.
Schon fast ausgestorben, erlebt dieser Bierstil dank der Craft-Beer-Szene aktuell ein Revival.
Ausführliche Infos zu Berliner Weisse gibt’s hier.
Imperial Pils
Stolpert ihr über ein Bier, das vor seiner Stil-Bezeichnung den Zusatz Imperial trägt, könnt ihr euch eigentlich immer auf etwas Besonderes gefasst machen. Imperial bedeutet nämlich: mehr! Mehr Zutaten, mehr Geschmack, mehr Alkohol.
Am meisten verbreitet sind Imperial Stouts oder Imperial IPAs, inzwischen gibt es aber auch Imperial Pils Biere.
In meinen Augen ist es bei dieser Biersorte wichtig, dass die Brauerei es mit Zutaten und Alkoholgehalt nicht übertreibt, damit der Grundstil des Bieres noch erkennbar bleibt und das Bier insgesamt rund und ausgewogen schmeckt. Trotzdem bin ich persönlich großer Fan von Imperial-Style-Bieren.
Beispiele für die Biersorte Imperial Pils:
- Nobel X (Christoffel)
India Pale Lager - IPL
Ein neu entwickelter Stilmix aus der Craft-Bier-Welt ist das India Pale Lager, kurz IPL.
In Anlehnung an den bekannten Stil IPA – India Pale Ale – versucht ein IPL den typischen Geschmack eines Lagers mit einer kräftigen Hopfennote aufzupeppen und dem Bierstil schlechthin so neues Leben einzuhauchen.
Wenn ihr mal IPLs probieren wollt, versucht es hiermit:
Beispiele für die Biersorte India Pale Lager:
- Kompaan India Pale Lager (Kompaan)
Kölsch
Kölsch ist die obergärige Bierspezialität aus dem Rheinland – genauer gesagt aus Köln, denn nur innerhalb des Stadtgebietes gebraute Biere dürfen Kölsch genannt werden.
Kölsch ist immer hell, filtriert, hopfenbetont und hochvergoren. So schreibt es die Kölsch-Konvention aus dem Jahr 1985 vor. Am besten schmeckt es frisch vom Fass in einem der Brauhäuser in der Altstadt am Fuße des Kölner Doms.
Hier gibt’s ausführliche Infos zur Biersorte Kölsch.
Pils
Eine der am häufigsten getrunkenen Biersorten ist das Pils. Es gehört zu den untergärigen Lagerbieren und wird in verschiedenen Varianten gebraut.
Während ein norddeutsches Pils herb, trocken und schlank ist, zeichnet sich zum Beispiel ein Pils aus Böhmen durch einen volleren und aromatischeren Körper aus. Gemeinsam haben alle Pilssorten, dass sie filtriert, sehr frisch und gut trinkbar sind.
Hier gibt’s ausführliche Infos zu Pils Bier.
Porter
Benannt nach den Lastenträgern (Porters) in den englischen Häfen des 18. Jahrhunderts, zeichnet sich ein Porter-Bier vor allem durch seine dunkle, fast schwarze Farbe und einen malzigen Geschmack aus. Wegen seines kräftigen(den) Charakters stand das Bier bei dieser Arbeitergruppe auf Platz eins.
Der Alkoholgehalt liegt beim Stout im Schnitt bei 4 % bis 6 %. Optisch unterscheidet sich ein Porter kaum von einem Stout, weshalb die beiden Biersorten häufig verwechselt werden. Beim Stout wird jedoch geröstetes Getreide verwendet, was sich deutlich im Geschmack zeigt.
Porter-Biere gibt es in verschiedenen Varianten: Coffee Porter, Baltic Porter, Milk Porter, Smoked Porter … In der Brauszene sind sie äußerst beliebt.
Beispiele für die Biersorte Porter:
- NDSM Porter (De Vriendshap)
Quadrupel
Quadrupel-Biere werden überwiegend in den belgischen Trappistenklöstern gebraut, sind also oft Trappistenbiere.
Die Rezeptur stellt sozusagen eine Steigerung der Dubbel- und Tripel-Biere dar. Im Verhältnis zu diesen beiden Biersorten ist beim Quadrupel – vereinfacht gesagt – die Wasser-Zutaten-Relation höher, also mehr Zutaten in weniger Brauwasser.
Dadurch entstehen alkoholhaltige, geschmacklich intensive Genussbiere mit komplexen Aromen von Früchten und einem schweren vollen Körper.
Die ausgewogene Aromapalette kommt am besten bei etwas wärmeren Trinktemperaturen zur Geltung. Quadrupel werden bei ca. 11 °C bis 15 °C getrunken.
Beispiele für die Biersorte Quadrupel:
- Ongelovige Thomas (Jopen)
Russian Imperial Stout
Das Russian Imperial Stout, seltener auch Imperial Russian Stout, ist die wuchtige, knallige Variante des klassischen Stout.
Eine große Menge dunkler Malze geben diesem Bierstil einen vollen Körper mit kräftigen Kaffee- und dunklen Schokoladennoten. Die hohe Stammwürze ist verantwortlich für einen stattlichen Alkoholgehalt.
In England gebraut, wurden die Biere im 18. Jahrhundert an den russischen Zarenhof exportiert und erhielten so ihren Namen. Russian Imperial Stouts eignen sich hervorragend für eine Fassreifung (Barrel Aging).
Beispiele für die Biersorte Russian Imperial Stout:
- Lazy Sunday Morning Barrel Aged (Jopen)
- Barrel Aged Auchentoshan Imperial Russian Stout (Dutch Bargain)
Sour Pale Ale
Einerseits sind saure Biere wie das Sour Pale Ale aktuell eindeutig im Trend, andererseits haben gerade Lambic und Gueuze in Belgien eine lange Tradition.
Die Säure im Geschmack dieser Biere wird erreicht, indem Milchsäure-Bakterien im Gärprozeß zum Einsatz kommen.
Bei den traditionellen belgischen Bieren sind es hingegen wilde Hefen, die für die Säure sorgen. Das macht diese Biere nicht für jedermann zugänglich, verleiht ihnen aber eine besondere Frische.
Das Sour Pale Ale ähnelt der Berliner Weiße und kann unter den Oberbegriff Sour Beer gefasst werden. Dieser Bierstil kann hervorragend mit Fruchtaromen kombiniert werden.
Beispiele für die Biersorte Sour Pale Ale:
- Polyamorie (Oedipus)
Stout
Vereinfacht gesagt ist Stout die stärkere Variante des Porter. Nicht bezogen auf den Alkoholgehalt, sondern auf den Geschmack. Die Biersorte stammt aus England und hieß nach ihrer Erfindung auch Stout Porter (also starkes Porter). Übrig geblieben ist die Bezeichnung Stout.
Das bekannteste Stout ist das Guinness aus Dublin. Stouts sind tiefschwarz, haben eine feine cremige Schaumkrone und sind geschmacklich geprägt durch Kaffee- und Röstaromen, manchmal auch durch dunkle Schokonoten.
Hier findet ihr detaillierte Infos über Stout.
Beispiele für die Biersorte Stout:
- Barrel Aged Auchentoshan Imperial Russian Stout (Dutch Bargain)
- Lazy Sunday Morning Barrel Aged (Jopen)
Trappistenbier
Trappistenbier ist keine eigene Biersorte, vielmehr eine qualitative Herkunftsbezeichnung. Ein Trappistenbier muss immer in der Nähe eines Trappistenklosters gebraut sein, die Herstellung muss von den Mönchen überwacht werden und der Erlös muss für den Erhalt des Klosters eingesetzt werden.
Typische Trappistenbiersorten sind beispielsweise das Dubbel oder das Tripel.
Die alten Trappistenbrauereien sitzen in Belgien. Mittlerweile gibt es aber auch Trappistenbiere aus anderen Ländern wie Holland, Österreich oder Italien.
Hier findet ihr ausführliche Infos über Trappistenbier.
Beispiele für Trappistenbiere:
- Mont des Cats (Chimay)
Tripel
Das Tripel oder Triple ist die wohl bekannteste belgische Biersorte und wird von fast jedem Trappistenkloster gebraut. Inzwischen haben aber auch die weltlichen Brauereien hervorragende Tripel-Biere.
In der Regel hell, maximal bernsteinfarben, ist das Hauptmerkmal dieses Bierstils die malzige, häufig alkoholische Süße. Oft kommt noch eine obstig-fruchtige Note dazu. Sehr lecker für kalte Herbst- oder Wintertage am Kamin.
Beispiele für die Biersorte Tripel:
- Linke Tripel (De Vriendshap)
Weizenbier
Weizenbier, Weissbier, Weisse oder einfach nur Weizen – alles Bezeichnungen für einen klassischen deutschen Bierstil mit hohem Weizenmalzanteil. In Deutschland hat das Bier traditionell im Süden die meisten Liebhaber.
Weizenbier gibt es in hell und dunkel oder zum Beispiel auch als Weizenbockbier. Die Optik reicht von hefetrüb bis kristallklar. Geschmacklich zeichnet sich Weizenbier meist durch fruchtige und gewürzartige Noten aus.
Hier gibt’s mehr spannende Details über die Biersorte Weizenbier.