Pils, Pils Bier, Pils(e)ner bzw. Lager ist die meistverbreitete Biersorte weltweit und wird deshalb auch manchmal als “das Bier” bezeichnet. Was hinter dem Bierstil Pils steckt, woher er kommt, was ihn ausmacht und ihn vor allem so beliebt macht, habe ich auf dieser Seite für euch zusammengestellt.
Die wichtigsten Eigenschaften eines Pils
Klar, jeder weiß, wie ein Pils aussieht, schmeckt und vielleicht noch, dass es untergärig ist. Kriegt man schließlich in jedem Restaurant, jeder Bar oder Kneipe.
Aber habt ihr euch schon mal eingehender mit dieser Biersorte beschäftigt? Wie sieht Pils aus? Wie riecht und schmeckt es denn nun genau? Wie viel Prozent hat Pils?
Hier das Wichtigste rund um Pilsener Bier im Überblick:
- Farbe & Schaum: typischerweise helles Gelb, immer klar und glanzfein filtriert, kräftiger und sehr haltbarer weißer Schaum
- Geruch: frischer Hopfen, grasig, manchmal blumig und kräuterartig
- Geschmack: angenehm spritzig, schlanker Körper, trocken und lang anhaltend bitter
- Alkoholgehalt: ca. 5 %, meist 4,8 %
Aromatik: Geruch & Geschmack des Pils
Im Vergleich zu den obergärigen Ales ist das Pils untergärig, gehört damit zu den Lagerbieren und wird mit reinem Gerstenmalz gebraut. Soweit die Fakten, aber wie wirkt sich das alles auf Geschmack und Aroma aus?
Bier nach Pilsener Brauart sind in der Regel leicht hopfenbetont und weist eine ordentliche Bittere vor. Der Körper ist schlank und das Bier insgesamt eher trocken. Malzaroma ist kaum vorhanden. Wenn ihr an eurem Pilsglas riecht, solltet ihr feine grasige Hopfennoten und eventuell auch ein paar Kräuterakzente wahrnehmen können.
Pils Gläser & Trinktemperatur: So serviert ihr ein perfektes Pilsener Bier
Pils Gläser existieren in den unterschiedlichsten Formen und Ausfertigungen: Vom lang in die Höhe gezogenen schlanken Glas*, über stylisch designte Gläser* bis hin zu soliden Steinkrügen*. Meist findet man jedoch schicke, grazile und edel gestaltete Gläser*.
Da es sich beim Pils um einen schlanken, geschmacklich relativ eindimensionalen Bierstil handelt, hat die Auswahl der Glasform so gut wie keine Auswirkung auf den Geschmack des Bieres – mal vom Kohlensäureaufstieg und damit verbunden der Frische des Bieres abgesehen.
Die Glaswahl hat also vor allem optische Gründe: Das Trinkgefäß soll die schlanke Eleganz des Pils wiederspiegeln und es bestmöglich und ansprechend mit einer perfekten Schaumkrone präsentieren.
Die optimale Trinktemperatur für ein Pils sind 7° C bis 8° C. Ich persönlich trinke es gerne noch ein bis zwei Grad kühler. Für meinen Geschmack wird die Frische des Bieres dadurch noch mehr betont. Aber wie immer gilt natürlich: reine Geschmackssache.
Diese Biere gehören zum Bierstil Pilsener
Welches Pils schmeckt am besten? Gute Frage. Bei der Vielzahl der Marken ist das schwer zu sagen. Mir persönlich gefallen die böhmischen Pilsner Biere wie das Budweiser Budvar ganz gut (siehe Infos zu böhmischem Pils). Hier mal ein paar Marken-Beispiele für Pilsener:
Mainstream / große Marken
- Pilsner Urquell (Tschechien)
- Budweiser Budvar (Tschechien) – meine Empfehlung!
- Staropramen (Tschechien)
- Becks
- Bitburger
- Radeberger*
- Krombacher Pils
- Veltins*
- Licher
- Flensburger Pilsener
- Herforder Pils
- Warsteiner*
- Holsten Pilsener
- Astra*
Zum Probieren könnt ihr euch hier auf Amazon* ein Pils-Bier-Set bestellen
Craft Beer / kleine Marken
- Oedipus Pilsner, Oedipus Brewing (Niederlande) – meine Empfehlung!
- Chateau Neubourg, Gulpener (Niederlande)
- Rothaus Tannenzäpfle*
- Pils Brosnan, Sudden Death Brewing
- Wolfscraft Frisch Pils, Wolfscraft Brauerei
- Beverly Pils, Mashsee Brauerei
- Don Limone, Munich Brew Mafia
- etc.
Pils Bier-Sorten
Es gibt die folgenden Arten von Pils Bieren:
- Norddeutsches Pils
- Bayrisches Pils
- Böhmisches Pils
- American Style Pils
Norddeutsches Pils
Pilsner Biere aus Norddeutschland sind vorwiegend langanhaltend bitter und haben einen schlanken Körper. Insgesamt sind es trockene Biere mit allenfalls noch einer feinen Hopfennote. Ihr kennt das vom Jever Pilsner oder auch vom Flensburger Pils.
Bayrisches Pils
Ein bayrisches Pils weist deutlich mehr Hopfenaromatik auf als sein Verwandter auf Norddeutschland. Der geschmackliche Schwerpunkt ist hier weniger herb.
Böhmisches Pils
Pilsener Biere aus Tschechien bzw. Böhmen sind die vollmundigsten Vertreter ihrer Biersorte. Schon optisch kommen sie kräftiger und farblich intensiver daher. Geschmacklich punkten sie durch ein angenehmes Hopfenaroma mit einer auffälligen Malznote, die die beiden eben genannten Stile nicht haben. Oft sind auch leichte Butternoten und ab und an dezente Brotaromen zu schmecken.
American Style Pils
Die jüngste der Pils Biersorten ist das American Style Pils: Anders als die klassischen Pils-Unterarten sind American Style Pilsner extrem stark gehopft und werden von vielen Craft Beer Brauereien gebraut. Häufig werden dafür Hopfensorten mit intensiven Zitronenaromen verwendet.
Herkunft & Geschichte von Pilsner Bier
Der Name der Biersorte Pils oder Pilsener weist auf seine Herkunft hin. Abgeleitet ist der Bier-Name nämlich von der böhmischen Stadt Pilsen: Hier wurde das Bier 1842 zum ersten Mal gebraut. Das Bier wird dort heute unter der Marke Pilsner Urquell hergestellt und vertrieben.
Da Pilsner Biere untergärige Lagerbiere sind, müssen sie bei relativ kühlen Temperaturen gären und brauchen eine längere Lagerzeit für die Reifung. Erst mit dem flächendeckenden Einsatz von Kühlmaschinen (Erfinder Carl von Linde) in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten diese Biere auch dort gebraut werden, wo keine tiefen und kühlen Kellerräume zur Verfügung standen. Mit dieser Voraussetzung hat sich der Bierstil Pils zu einem der verbreitetsten Biere weltweit entwickelt.
Fun-Facts zum Pils
- Habt ihr euer Pils schon mal aus einem Steinkrug genossen? Ein ganz anderes Trinkgefühl als aus dem Glas. Der Steinkrug wiegt viel schwerer als ein elegantes Pilsglas und sorgt damit für ein besonderes Trinkerlebnis. Zudem hält der dicke Krug das Bier länger kalt und frisch.
Der Deckel auf manchen Krügen hat übrigens einfach den Zweck, Verunreinigungen aus dem Bier zu halten, zum Beispiel von Bäumen herabfallende Blätter im Biergarten oder Insekten.
- Obwohl das Pils geschmacklich nicht so komplex daherkommt wie etwa ein belgisches Tripel, ist es ein relativ schwer zu brauendes Bier: Viele Hobby-Brauer sind daran schon verzweifelt. Denn gerade der schlanke und schnörkellose Geschmack dieser Sorte lassen jeden Braufehler und jedes Fehlaroma sofort auffliegen. Ein gutes Pils zu brauen, ist echte Braukunst.
- Das Pils hat sich wie erwähnt seit seiner Erfindung zu einer der beliebtesten Biersorten weltweit entwickelt. Nicht von ungefähr bekommt ihr ein Pils serviert, wenn ihr einfach nur ein Bier bestellt. Es sei denn, ihr seid in Köln, dann gibt’s natürlich ein Kölsch. Bezieht man die geschmacklich etwas flacheren Lagerbiere noch mit ein, könnte man sagen, Pils ist der universelle Bierstil schlechthin.
Woran liegt das? Pils ist leicht zu trinken und man braucht keine Gewöhnungsphase an das Bier. Einige traditionelle Bierstile haben darunter schon gelitten, wie z. B. die Gose oder die Berliner Weisse. Glücklicherweise arbeitet die Craft-Beer-Bewegung mit zahlreichen Neuinterpretationen alter Biersorten hier erfolgreich dagegen.
Ideen fürs Foodpairing mit einem Pils
Das insgesamt recht trockene Pils könnt ihr fantastisch mit “getreidigen” Gerichten wie z. B. einem Risotto oder einfach nur frisch gebackenem Brot mit Butter servieren. Perfekt passt das Bier aus zu leichten Fisch- oder Pasta-Gerichten oder Gemüsesuppen (s. Foto oben). Der schlanke Körper des Pilseners überlagert die Aromen der Speise nicht und verträgt sich gut mit Zitrusaromen.
Ein norddeutsches Pils könnt ihr sehr gut zu kräftig gewürzten, scharfen Gerichten reichen: Die Bittere neutralisiert die Schärfe der Speise überraschend gut.
Und noch eine Idee: Aufgrund seiner Bittere funktioniert ein Pils auch gut als Aperitif. Denkt an Campari und andere bittere Starter aus Italien. Serviert das Ganze schön gekühlt in einem edlen Champagner-Glas und zelebriert diese Biersorte auf diese Weise. Schaden tut es ihr auf keinen Fall.
Pils-Biertests bei mir im Blog
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