Das Witbier – Hintergründe, Charakteristika und Empfehlungen zu einem der bekanntesten belgischen Bierstile beschreibt euch Gastautor Christian vom kraftbier0711.de in diesem Artikel. Übrigens findet ihr auf meiner Seite auch einen Überblick aller Biersorten und Bierstile. Aber jetzt erst mal ran ans Witbier!
Typisch Witbier: Koriander trifft Orangenzesten
Das Witbier ist für Craft Bier Kenner oftmals das Highlight eines Tastings. Der Weizengeschmack gepaart mit Koriander und Orangenzesten ist erfrischend und sorgt gleichzeitig für ein wirklich leckeres Erlebnis.
Typische Charakteristika eines Witbiers sind:
- ein Aroma von Koriander und Orangenschalen
- der Stammwürzegehalt zwischen 11° und 14° Plato
- der Alkoholgehalt liegt bei etwa 4 % und 5 %
- eine höhere Rezens
- ein meist grobporiger Schaum
Witbier-Empfehlungen
Meine Empfehlung für Witbier ist das Köstritzer Witbier: Es hat einen sanften Geschmack und eignet sich perfekt für den Sommer, außerdem ist bei uns in Deutschland relativ einfach zu kaufen. Darüber hinaus ist das Blanche de Namur ein wirklich leckeres belgisches Witbier, klassisch leicht säuerlich mit einer leckeren Weizennote.
Empfehlung der Redaktion: Ihr wollt ein paar Witbiere verkosten, dabei die intensiven Aromen entdecken und euer Lieblings-Witbier finden? Mit unseren selbst entwickelten Bierbewertungsbogen (PDF) geht’s ganz einfach:
Herkunft und Entstehung von Witbier
Witbier stammt traditionell aus Belgien. Zwischen 1620 und 1640 gab es in Belgien erhebliche Weizenüberschüsse, die dazu führten, dass mehr Bier aus Weizen anstelle von Hopfen gebraut wurde. Auf diese Weise entstand das so genannte Witbier (Weizenbier), das von nun an als neuer Bierstil neben dem Gerstenbier existierte.
Witbier wurde in seinen Anfängen übrigens auch Rotbier genannt denn: Der verwendete Weizen war unvermälzt, was dazu führte, dass die Rezeptur für die richtige Enzymmenge meist auch Gerstenmalz enthalten musste, wodurch das Bier damals noch eine rötliche Farbe erhielt.
Ein ursprünglich schwieriger Brauprozess
Die Schwierigkeit beim Brauen mit Weizen war die Verklumpung des Getreides beim Einkochen zwischen 52° und 62°C. Durch dieses Verklumpen ließ sich die übriggebliebene Masse nur schlecht filtern. Doch die Brauer an der Katholieke Ausbildungsstätte im belgischen Leuven entwickelten eine neue Maischmethode, mit der sie das Problem des Verklumpen geschickt umgingen:
Die Stuykmanden, eine damals aus Weidenzweigen und später aus Kupfer gefertigte Sieb-Art, diente den Braumeistern als wichtiges Werkzeug bei der Herstellung des Witbiers. Die herausgefilterte Masse wurde zwischengelagert und später einfach mit dem Stuykmanden herausgefischt.
Da Witbier früher schnell sauer wurde, musste man es innerhalb von 2 Wochen im Sommer und 5 Wochen im Winter trinken. Aufgrund der Temperaturempfindlichkeit dieses besonderen Biers starteten die Braumeister den Brauprozess meist schon am noch kühlen Morgen und beendeten ihr Werk erst wieder in der Kälte der Nacht. Die Gärgefäße stellten sie an einen gut belüfteten Ort, um für eine optimale Kühlung zu sorgen.
Falls ihr noch mehr Tipps & Tricks über Bier sucht, etwas über Hopfenarten erfahren wollt, Biervideos anschauen oder Trinksprüche für den Männerabend braucht, schaut mal bei uns rein auf Kraftbier0711.de. In unserem Instagram Account unter @kraftbier0711 zeigen wir euch dazu noch alle von uns probierten Craft-Biere.
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