Was ist Stout? Die schnelle Antwort ist: ein dunkles englisches Bier. Dass man über Stout aber viel, viel mehr sagen kann und warum das so ist, erfahrt ihr auf dieser Seite.
Hier findet ihr die wichtigsten Infos über Stout – die bekannteste englische Biersorte – knackig und informativ zusammengefasst.
Die wichtigsten Eigenschaften von Stout
Guinness und Murphy’s Stout, diese beiden Biere schießen einem in der Regel sofort in den Kopf, wird man nach englischen und irischen Stout-Bieren gefragt. Es sind schließlich die bekanntesten Vertreter dieses markanten Bierstils. Aber was sind die typischen Charaktereigenschaften dieser Biersorte? Was macht Stout aus?
Hier das Wichtigste rund um Stout im Überblick:
- Farbe & Schaum: tiefes Schwarz mit fester, sahnig-cremiger Schaumkrone
- Geruch: kräftige Röstaromen, die an Kaffee erinnern
- Geschmack: herb, bitter, erinnert an ziemlich dunkle Schokolade
- Alkoholgehalt: ca. 4 % bis 12 % (z. B. ist der Guinness Alkoholgehalt 4,2 %)
Aromatik: Geruch & Geschmack von Stout
Kaffeebier, Bier mit Schokoladengeschmack oder englisches Schwarzbier – drei Beschreibungen, die das Stout treffend beschreiben. Insgesamt ist es für mich das kräftigste der englischen Biere, was alleine schon Farbe und Geschmack zeigen.
Der Geruch eines Stout Biers ist geprägt durch die intensiven Röstnoten: Kaffee- und Espresso-Aromen steigen direkt in die Nase. Diese kommen zustande, wenn das verbraute Malz bei großer Hitze getrocknet bzw. kräftig dunkel geröstet wird. Hierher erhält das Bier übrigens auch seine schwarze Farbe.
Auch im Geschmack finden sich die röstigen, leicht angebrannten (in Bayern spricht man von brenzligen) Noten wieder. Häufig gehen diese dann in eine schokoladige Richtung über (weniger Milch- als vielmehr dunkle Herrenschokolade). Diese Geschmacksnuance wird verstärkt durch eine geringe Rezenz, die das Bier weniger spritzig, dafür umso cremiger wirken lässt.
Eindeutigen Schwerpunkt bieten beim Stout die Aromen aus dem Malz. Hopfennoten sind kaum vorhanden. Aromahopfen gar nicht, allenfalls ein paar Bitterhopfennoten. Den typischen Guinness Geschmack kennt ihr sicher: dominant röstig mit Kaffeenoten in Richtung bittere Schokolade.
Stout Bierverkostung: Stout richtig kennenlernen
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Als Diplom-Biersommelier stelle ich euch im Raum Köln / Bonn / Siegburg / Düsseldorf ein Stout-Tasting nach euren Wünschen zusammen. Hier findet ihr Infos dazu, wie ich Bierverkostungen durchführe.
Meldet euch einfach bei mir unter info@keinfernsehbier oder unter 0177-5209713 (per Whatsapp oder Anruf) und wir besprechen, wie die Stout-Bierverkostung eurer Wünsche aussehen soll.
Ihr wollt euer Stout Bier Tasting lieber selbst zuhause mit Freunden machen oder plant einen Abend im Irish Pub?
Dann ist mein spezieller Bewertungsbogen für Stout genau die richtige Begleitung für euch, damit ihr ganz einfach das für euch beste Stout herausfindet:
Stout-Glas & Trinktemperatur: So serviert ihr ein perfektes Stout
Für den perfekten Stout-Genuss solltet ihr möglichst ein passendes Stout-Glas nehmen. Jedem Bier das passende Glas – dahinter stecken nicht allein Marketing-Gründe. Dass sich die Glasform auf den Trinkgenuss auswirkt, ist kein Geheimnis.
Den optimalen Stout-Genuss erreicht ihr mit einem schönen breiten Glas. Ich selbst verwende bei Stout-Tastings die hochwertigen Stout-Gläser von Spiegelau & Nachtmann*, aber auch ein Stout-Glas von Krosno* passt gut. Wenn ihr Guiness-Fans seid, nehmt einfach das typische Guiness-Glas* mit dem schicken Aufdruck.
Ein breites Stout-Glas hat 2 große Vorteile:
- Zum einen lassen breite Gläser ihren Inhalt dunkler erscheinen. Das Stout wirkt noch tiefer und kräftiger. Unter anderem deshalb wird das helle Kölsch standesgemäß auch in einer schlanken Kölner Stange serviert. Das aber nur am Rande.
- Zum anderen verringert ein breites Glas die Einfließgeschwindigkeit in den Mund und damit auf die Zunge. So hat die Zunge mehr Zeit, die komplexen Geschmacksrichtungen des Stout zu erkennen. Läuft das Bier hingegen aus einem schmalen Glas schnell und ohne Umschweife die Kehle hinunter, fällt das schwerer.
Grundregel für die ideale Trinktemperatur von Bieren:
Je dunkler, desto wärmer. Für ein englisches oder irisches Stout sind 12 bis 13 Grad ideal. Bei dieser Trinktemperatur kommen die unterschiedlichen Geschmäcker im Stout am besten durch.
Diese Biere gehören zum Bierstil Stout
Beim Stout Bier denken die meisten Biertrinker erst mal an das irische Schwarzbier aus Dublin. Aber auch die Craft Beer-Szene hat den Bierstil für sich entdeckt. Ein Stout kann also ohne Weiteres auch mal ein bayrisches Bier sein.
Hier eine paar Beispiele für Stouts, die ihr probieren müsst:
Stout von Mainstream- bzw. großen Marken
- Guinness*, Dublin (Irland)
- Murphy’s Irish Stout*, Cork (Irland)
- Samuel Smith’s Imperial Stout, Tadcaster (England) – mein Favorit!
Craft Beer Stout
- Schönramer Imperial Stout, Schönram (Deutschland) – mein Favorit!
- Propeller Nachtflug*, Bad Laasphe (Deutschland)
- Noctus 100 Brauerei Riegele, Augsburg (Deutschland)
- Baltic Stout*, Rügen (Deutschland)
- Hymir Giant Stout*, Wacken (Deutschland)
- Black Cab Stout*, London (England)
Unterarten der Biersorte Stout
Stout gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen und Variationen, die sich durch ihre Brauarten oder Zutaten unterscheiden. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Unterarten:
- Imperial Stout (abwechslungsreiches “Auf die 12”-Aroma mit relativ hohem Alkoholgehalt): Ein großartiges Beispiel für Russian Imperial Stout ist das Lazy Sunday Morning Barrel Aged von Jopen.
- Sweet Stout bzw. Milkstout (süßlich und mild im Geschmack, früher mit Milchzucker hergestellt)
- Irish Dry Stout (sehr trockenes, fast scharfes Kaffee-Röstaroma)
- Irish Extra Stout (ähnlich Irish Dry Stout, aber anhaltend bitterer)
- Oatmeal Stout (cremig, in Richtung nussig, Verwendung von Haferflocken)
Herkunft & Geschichte des Stouts
Das Stout ist ein klassisches englisches Bier. Es stellt die Weiterentwicklung eines anderen althergebrachten Bierstils Großbritanniens dar – des Porters. Stout war ursprünglich geschmacklich intensiver als das Porter, doch heute liegen die beiden Biersorten häufig nahe beieinander.
So kam übrigens auch der Name dieser Biersorte zustande, denn was heißt Stout auf deutsch eigentlich? “Stark” oder auch “kräftig”. Nach seiner Erfindung hieß das Bier noch Stout Porter, also kräftiges Porter. Im Laufe der Zeit blieb dann nur noch die Bezeichnung Stout übrig.
Die für mich spannendste Unterkategorie ist übrigens das Imperial Stout: Im 18. Jahrhundert für den russischen Zarenhof eingebraut und von England aus nach Russland verschifft, enthält dieses hocharomatische und wärmende Bier bis zu 12 % Alkohol.
Fun-Facts zum Stout Bier
- Wusstet ihr, dass die beiden grundverschiedenen Biere Stout und Kölsch eng verwandt sind und aus derselben Bierfamilie stammen?
Stimmt wirklich:Stout ist obergärig, genau wie das Kölsch. Beide Biere gehören damit zu den Ales. Den Gegenpart bilden die untergärigen Lagerbiere.
- Habt ihr schon mal ein Guinness aus der Dose getrunken? Dann ist euch bestimmt das sog. Floating Widget aufgefallen, das in der Dose enthalten ist:
Diese Kunststoffkugel ist mit Stickstoff gefüllt, der beim Guinness für einen feinen stabilen Schaum wie bei einem frisch gezapften Bier sorgen soll. Durch kalkulierte Druckverhältnisse innerhalb der Kugel und in der Bierdose wird der Stickstoff im Guinness erst beim Öffnen der Dose freigesetzt und produziert so einen schönen cremigen Schaum.
- Biere in Holzfässern reifen zu lassen und ihnen damit einen einzigartigen Charakter zu verleihen, ist eine Methode, auf die sich einige Brauereien spezialisiert haben.
Imperial Stouts eignen sich hierzu besonders gut – nicht zuletzt wegen ihres hohen Alkoholgehaltes.Gönnt euch mal ein im Bourbon-Fass gereiftes Stout Bier wie das Barrel Aged Auchentoshan Imperial Russian Stout von Dutch Bargain: eine geschmackliche Offenbarung!
Ideen fürs Foodpairing mit Stout
Wenn ihr euch jetzt noch fragt, “Welches Gericht serviere ich am besten zu meinem Stout?”, hier meine Vorschläge: Bei derart intensiven Röst- und Kaffeearomen braucht ihr ein Gericht, das es mit dem Stout aufnehmen kann.
Ich finde diese beiden Alternativen ideal:
- eine genauso kräftige Speise, die das Bieraroma insgesamt noch unterstützt oder
- etwas Süßes, das dem Stout geschmacklich Paroli bieten kann
Im Prinzip passen zur ersten Alternative alle Gerichte mit starken Röstaromen, also Gegrilltes oder scharf Angebratenes. Das geht mit Gemüse und Tofu genauso gut wie mit Fleisch oder Fisch.
Stout, ganz besonders Imperial Stout, ist aber auch ein hervorragendes Desserbier und passt 1a zu Desserts und Süßspeisen:
Probiert mal ein Guinness Stout zu einem Schokoladenkuchen oder einer Kugel Vanilleeis … oder gleich zu beidem. Eine Crème Brûlée funktioniert übrigens auch super in Kombi mit einem Stout. Und ein Schönramer Imperial Stout nach einem 4 Gänge-Menü ist was Feines und schmeckt manchmal besser als ein Espresso.
Meine Stout-Biertests im Blog
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