Alkoholfreies Bier bzw. Leichtbier ist zwar keine eigene Biersorte, aber es gibt jede Menge spannende Facts und Infos darüber zu berichten, z. B.: Welches alkoholfreie Bier schmeckt am besten? Wie wird alkoholfreies Bier hergestellt? Und wieviel Alkohol hat alkoholfreies Bier?
Überraschende und informative Antworten plus meine Empfehlungen für die besten alkoholfreien Biere bekommt ihr, wenn ihr weiter lest.
Alkoholfreies Bier im Überblick
- Alkoholfreies Bier Sorten
- Wieviel Alkohol hat alkoholfreies Bier?
- Aromatik von alkoholfreien Biersorten
- Herkunft & Geschichte von alkoholfreiem Bier
- Alkoholfreies Bier Herstellung
- Foodpairing mit alkoholfreiem Bier
- Fun Fact
Das erste alkoholfreie Bier, das mir begegnet ist, war das Clausthaler alkoholfrei. Im Laufe der Zeit sind zahlreiche weitere Marken dazu gekommen und auch einige Craft Beer Brauer haben mich mittlerweile mit ihren Light Beers und alkoholfreien Biersorten überzeugt.
Alkoholfreies Weizen und Pils alkoholfrei sind die am häufigsten gebrauten alkoholfreien Biere der großen Hersteller. Inzwischen gibt es allerdings auch schon einige IPAs oder klassische belgische Biere in einer alkoholfreien Variante.
Ganz klar ist, dass alkoholfreie Biersorten im Trend liegen, da immer mehr Menschen sich mit gesunder Lebensweise auseinandersetzen und Alkohol verstärkt vermeiden.
Alkoholfreies Bier – Sorten
Ich habe euch hier die bekanntesten alkoholfreien Biere aufgeteilt in Biersorten zusammengestellt. Die Liste ist lange nicht vollständig. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage: Welches alkoholfreie Bier schmeckt am besten? Meine Empfehlungen habe ich für euch in der Liste markiert.
Alkoholfreie Biersorten von großen Marken
Alkoholfreies Weizen
- Brandt Weizen 0.0 (Niederlande)
- Erdinger alkoholfrei*
- Krombacher Weizen alkoholfrei
- Paulaner Weizen alkoholfrei
- Schneider TAP 3 Mein Alkoholfrei, Brauerei Schneider, Kehlheim
- König Ludwig Weissbier alkoholfrei
Pils alkoholfrei
- Amstel 0.0 (Niederlande)
- Heineken 0.0* (Niederlande)
- Becks Blue*
- Bitburger Drive
- Clausthaler alkoholfrei
- Flensburger frei
- Holsten alkoholfrei
- Jever Fun – meine Empfehlung!
- Krombacher Radler alkoholfrei
- Lübzer alkoholfrei
- Oettinger alkoholfrei
IPA alkoholfrei
- Bavaria IPA 0.0 (Niederlande) – meine Empfehlung!
Alkoholfreies Kölsch
- Gaffel Kölsch frei
- Früh Kölsch 0,0 %
- Reissdorf Kölsch alkoholfrei
Belgisches Abteibier alkoholfrei
- Leffe Blond Abteibier 0,0 %
- Affligem Blond 0,0 %
Alkoholfreie Helle
- Löwenbräu alkoholfrei
- Weihenstephaner Original Helles alkoholfrei
Craft Beer alkoholfrei
Beim Blick auf die Bierflaschen fällt sofort auf, dass die Craft Brauer es viel sehr besser drauf haben, ihren alkoholfreien Bieren ein cooles Image zu verpassen.
Marketingmäßig sind sie den großen Brauerei hier Meilen voraus. Allein die Namen der Biere machen schon Lust, sie zu probieren. Und auch die Vielfalt der alkoholfreien Biersorten ist vielversprechend. 2:0 für’s Craft Beer!
Hier meine Liste für alkoholfreies Craft Beer:
Pils alkoholfrei
- Freibier, Störtebeker Braumanufaktur, Stralsund
Alkoholfreies IPA
- ü NN, Kehrwieder Kreativbrauerei, Hamburg – meine Empfehlung!
- Dolden Null IPA, Riedenburger Brauhaus
- Snorkeler Sea Salt IPA, Insel-Brauerei, Rügen – meine Empfehlung!
- IPA 2+3, Riegele Biermanufaktur, Augsburg – meine Empfehlung!
Pale Ale alkoholfrei
- Pale Ale alkoholfrei, Maisel & Friends, Bayreuth
- Nanny State Pale Ale, Brewdog, Schottland
- Surfers Summer Ale, Insel-Brauerei, Rügen – meine Empfehlung!
- Der Kapitän, Landgang, Hamburg
- No Juice, Schoppe Bräu, Berlin – meine Empfehlung!
- Brutal Alkoholfrei, Wolfscraft Brauerei, München
- Brlo Naked, Berlin
Alkoholfreie belgische Biere
- Brugse Zot Sport, Brügge, Belgien – meine Empfehlung!
Saison alkoholfrei
- Swimmers Saison, Insel-Brauerei, Rügen
Alkoholfreie Bitter
- Skippers Special Bitter, Insel-Brauerei, Rügen
Helles alkoholfrei
- Free Rider, Hopfmeister Braumanufaktur, München
American Style Wheat Ale alkoholfrei
- Drink’in The Sun, Mikkeller, Dänemark
Wieviel Alkohol hat alkoholfreies Bier?
Beim Thema alkoholfreies Bier unterscheidet man grundsätzlich in 3 Kategorien:
- alkoholfreies Bier (Alkoholgehalt bis 0,5 %)
- Bier ohne Alkohol (Alkoholgehalt 0,0 %)
- Leichtbier (Alkoholgehalt ca. 2,5 %)
Alkoholfreies Bier: Alkoholgehalt bis 0,5 %
Die Bezeichnung “alkoholfreies Bier” ist irreführend: Nach dem deutschen Lebensmittelrecht dürfen schon solche Getränke als alkoholfrei bezeichnet werden, die bis max. 0,5 % Alkohol enthalten.
Wenn ihr also ein alkoholfreies Bier trinkt und noch Autofahren müsst, werft mal einen Blick aufs Etikett der Flasche – eine geringe Restmenge Alkohol (bis zu 0,5 %) ist definitiv noch im Bier drin.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, das Fruchtsäfte aus echten Früchten (z. B. Apfelsaft) aufgrund der natürlichen Gärung ebenfalls Kleinstmengen an Alkohol enthalten. Zum Teil können das bis zu 1 % sein.
Bier ohne Alkohol: Alkoholgehalt = 0,0 %
Präziser als das Label “alkoholfreies Bier” ist die Bezeichnung “Bier ohne Alkohol”. Lebensmittel mit dem Prädikat “ohne Alkohol” beinhalten nämlich wirklich 0,0 % Alkohol.
Wenn ihr also Bier trinken wollt, aber noch Autofahren müsst, seid ihr mit Bier ohne Alkohol auf der sicheren Seite.
Leichtbier: Alkoholgehalt ca. 2,5 %
Neben alkoholfreien Bieren und Bieren ohne Alkohol gibt es noch sogenannte Leichtbiere. Ein Leichtbier hat einen reduzierten Alkoholgehalt, der in der Regel bei ca. 2,5 % liegt. Geschmacklich wirken Leichtbiere in der Regel etwas dünner als Vollbiere.
Gegenüber alkoholfreiem Bier punktet Leichtbier natürlich durch seinen volleren Geschmack, der deutlich näher an den eines regulären Biers heranreicht. Auch ihr Brennwert, also der Kaloriengehalt, ist deutlich geringer als bei Bier mit Alkohol, quasi ein light beer.
Leichtbiere sind in Deutschland eher selten zu finden. Ein paar Beispiele für Leichtbier Sorten sind:
- Paulaner Hefe-Weißbier leicht, 3,2 %
- Weihenstephaner Hefeweissbier leicht, 2,6 %
- Meckatzer Leichtes Helles, 3,2 %
- Trumer Hopfenspiel, Österreich, 2,9 % – meine Empfehlung!
- Lowlander Yuzu & Grapefruit, Holland, 2,5 % – meine Empfehlung!
- Lowlander Ginger & Kaffir Lime, Holland, 2,5 % – meine Empfehlung!
Übrigens: Anders als in Deutschland wird in den USA der Begriff light beer ausschließlich auf die Kalorien und nicht auf den Alkoholgehalt bezogen.
Typischer Geruch & Geschmack von alkoholfreien Biersorten
Eine essentielle Herausforderung bei der Herstellung von alkoholfreiem Bier gibt es:
Alkohol ist ein Geschmacksträger. Viele Aromen im Bier rühren entsprechend vom Alkohol her, werden durch ihn transportiert oder verstärkt. Wenn man also den Alkohol aus dem Bier entfernt, verschwindet auch ein nicht unerheblicher Teil des Geschmacks.
Häufig weisen alkoholfreie Biere eine besondere in Richtung malzig gehende Süße auf, die irgendwie nicht zu Bier passt. Diese Süße zu vermeiden oder geschmacklich in den Hintergrund zu schieben, ist meiner Ansicht nach die Kunst bei der Herstellung alkoholfreier Biere. Der verstärkte Einsatz von Aromahopfen ist nur eine Möglichkeit, die viele Craft-Beer-Brauereien und inzwischen auch große Bierhersteller nutzen.
Aroma und Geschmack von alkoholfreien Bieren hängen natürlich nicht zuletzt von der gebrauten Grund-Biersorte ab. Ein alkoholfreies IPA z. B. schmeckt intensiv hopfig und bitter, während ein alkoholfreies Weizen im Geschmack fruchtig und weich daherkommt. Inzwischen gibt es sogar einige belgische Abteibiere, die alkoholfrei sind.
Geschichte von alkoholfreiem Bier & Bier ohne Alkohol
Spontan hätte ich gesagt, dass Clausthaler das erste alkoholfreie Bier weltweit war. Falsch!
Laut Internet-Recherche gab es schon 1972 in der ehemaligen DDR das AuBi (Autofahrerbier) und in der Schweiz bereits 1965 ein Alkoholfreies namens Oro. Das alkoholfreie Clausthaler trat erst 1979 auf den Plan. Experimentiert wurde auf diesem Feld der alkoholfreien Biere aber schon seit Ende des 19. Jahrhunderts.
Das erste Bier ohne Alkohol (mit 0,0 %) kam erst 2006 auf den Markt.
Alkoholfreies Bier – Herstellung
Wie wird alkoholfreies Bier hergestellt? Hier hat der Brauer mehrere Möglichkeiten. Ich habe einige gängige Verfahren für euch zusammengefasst:
- Unterbrechung bzw. Unterdrückung der Gärung: Alkohol entsteht bei der Vergärung von Zucker durch Hefe. Einfachste Methode, das zu vermeiden: die Arbeit der Hefen unterbrechen. Die Gärung beginnt dabei zunächst ganz normal und wird gestoppt, wenn ein Alkoholgehalt von bis zu 0,5 % erreicht ist. Der Stopp geschieht durch kurze Erhitzung.
Diese Unterdrückung der Gärung kommt übrigens häufig bei der Herstellung von alkoholfreiem Weizenbier zum Einsatz. Das führt dazu, dass die Biere oft diesen typischen malzig-süßen Geschmack haben, an dem alkoholfreie Weizen gut erkennbar sind. Der in der Bierwürze enthaltene Zucker ist hier noch nicht ausreichend vergoren.
- Destillation: Das Bier wird stark erhitzt und durch die unterschiedlichen Siedepunkte von Alkohol und Wasser (in diesem Fall Bier) lassen sich die Stoffe trennen.
- Einsatz von Membranen: Durch den Einsatz von Membranen lässt sich dem Bier ebenfalls der Alkohol entziehen. Hier gibt es unterschiedliche Verfahren. Allen gemeinsam ist das Prinzip, dass die eingesetzten Membranen nicht für alle Stoffe (Wasser, Alkohol, sonstige Bierbestandteile) gleich durchlässig sind und diese so voneinander getrennt werden.
- Einsatz spezieller Hefen: Es gibt inzwischen spezielle Hefen, die ihre Arbeit bei Erreichen von 0,4 % Alkoholgehalt einstellen.
Foodpairing mit alkoholfreiem Bier
Nicht ganz einfach, dieses Thema. Wie schon beschrieben, weisen alkoholfreie Bier aufgrund des Mangels an Alkohol häufig nicht die Breite an Geschmäckern auf, wie es ihre Ursprungsbiere tun. Da alkoholfreie und alkoholarme Biere tendenziell eher einen schlanken Körper vorweisen, könnt ihr sie mit sehr vielen Speisen kombinieren.
Falsch macht ihr auf keinen Fall etwas, wenn ihr euch beim Bier & Foodpairing nach den Grundbiersorten richtet. Infos dazu findet ihr auf meinen Seiten mit dem Beschreibungen zu den einzelnen Biersorten und in meinem Supper-Club-Artikel.
Fun-Fact zum Schluss
Falls ihr mal jemanden von antialkoholischem Bier sprechen hört, könnt ihr nach Lust und Laune (natürlich nur, falls es euch angemessen scheint) etwas klugscheißern. Anti bedeutet nämlich bekanntlich “gegen”. Wenn überhaupt, muss es an-alkoholisches Bier (an = nicht) heißen. 😛
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